Nach kurzer Rücksprache mit der ILS Heilbronn stellte sich heraus, dass der Einsatz nach Bad Friedrichshall geht. Weite Teile der Stadt wurden durch den Starkregen unter Wasser gesetzt. Keller und Tiefgaragen liefen mit Wasser voll. Kleine Rinnsale wurden zu Sturzbächen, die Schlamm und Geröll mit sich führten. Es kam zu Erdrutschen und selbst Eisenbahnschienen wurden unterspült. Daher entschied sich die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk in Widdern auf den Plan zu rufen.
Beim Telefonat mit dem Kommandanten Marcel Vogt bat er uns, mit allem zu kommen, was wir haben. Treffpunkt war das Feuerwehrmagazin in Bad Friedrichshall.
Der Zugführer Thorsten Oberst und der Fachberater Jochen Reichert fuhren als erstes mit dem Geländewagen voraus, um Erkundungen durchzuführen und um den Weg für die nachrückenden Einheiten festzulegen.
In der Unterkunft des OVs wurde ein Leitungs- und Koordinierungsstab (LuK) eingerichtet und betrieben.
Der Anfahrtsweg gestaltete sich extrem schwierig, da im gesamten nördlichen Landkreis viele Straßen durch den Starkregen unpassierbar waren oder nur per Allrad-Fahrzeuge befahren ließen.
Nach Meldung an den OV wurden für die GKWs sowie den LKW mit Ladebordwand und NEA der Anfahrtsweg über Neuenstadt nach Bad Friedrichshall festgelegt.
Von uns rückten aus: Geländewagen, GKW 1 mit Teleskoplader, GKW 2, LKW LBW + NEA 175 KVA, MTW OV mit Anhänger und diversen Pumpen.
Insgesamt waren 17 Helfer im Einsatz.
Beim Eintreffen im Magazin haben wir sofort unseren ersten Einsatzauftrag bekommen sowie einen Lotsen durch die FFW. Es ging zu einer Biogasanlage, die 1,30 m unter Wasser stand. Außerdem war der Strom ausgefallen.
Auf der Anfahrt dorthin kam das Stichwort „Auto vom Wasser eingeschlossen, zwei Personen müssen gerettet werden“. Da sich dies genau auf unserem Anfahrtsweg befand, übernahmen wir gleich den Einsatz. Nach dem Retten der Personen sowie des PKW konnten wir unsere Anfahrt zur Biogasanlage fortsetzen.
Dort angekommen bauten wir unsere Pumpen sowie Licht auf. Zuerst mussten wir den Wasserspiegel senken, um danach die Erkundung fortzusetzen. Das Trafohaus stand unter Wasser und hatte noch nicht durch unsere Fachgruppe Elektroversorgung in Augenschein genommen werden können.
Im Zuge des Einsatzes lösten wir unseren GKW 1 mit dem Teleskoplader aus, um Straßen frei zu räumen, damit Zufahrtstrassen wieder befahrbar wurden. Nachdem alle Straßen geräumt waren, kam auch schon der nächste Einsatz.
In einer Tiefgarage standen überflutete Autos, die mit dem Teleskoplader geborgen werden mussten. Die BF Heilbronn war mit vor Ort.
Nachdem der Einsatz in der Biogasanlage beendet war, trafen sich alle Helfer zum Mittagessen im Feuerwehrmagazin. Danke ans DRK für das gute Essen.
Kaum gestärkt, kam auch schon der nächste Einsatzauftrag. Die Hochwasserwand an einer Mühle musste erhöht werden, da sie dem Wasserdruck bzw. der Wasserhöhe nicht mehr standhielt. Gemeinsam mit der Feuerwehr konnte das Wasser bezwungen werden. Die Wand wurde schneller verstärkt und erhöht als das Wasser stieg.
Um 15 Uhr traten wir die Heimreise an, um in der Unterkunft die Einsatzbereitschaft wieder herzustellen sowie in Ruhe zu gehen.
Beim Putzen kam noch ein kleiner Auftrag durch die FFW Widdern, der aber durch fünf Helfer und ein paar Sandsäcke erledigt werden konnte. Es ging dabei darum, den Eingang einer Schreinerei vor dem ansteigenden Wasser zu schützen. Bei diesem Einsatz mit dabei war die FFW Widdern.
Der OV Weinsberg und der OV Eberbach wurden von der Feuerwehr Bad Friedrichshall für weitere Pumparbeiten nachgezogen.
Vielen Dank für das entgegengebrachte Vertrauen in das THW sowie die super gute Zusammenarbeit mit der FFW Bad Friedrichshall.