Am 04. Juni 2016 um 09:45 Uhr wurde der Technische Zug mit der Elektroversorgungsgruppe (TZ-E) über die Integrierte Leitstelle (ILS) der Feuerwehr Heilbronn per digitalen Funkmelder zur Unterkunft gerufen.
Nach Rücksprache mit der ILS wurde mit der Feuerwehr Neudenau Kontakt aufgenommen.
Grund der Alarmierung war das drohende Überlaufen eines Regenüberlaufbeckens, welches das Oberflächenwasser sowie das sämtliches Grauwassser eines angrenzenden Wohngebietes sammelt. Die beiden fest installierten Pumpen des Beckens funktionierten nicht mehr, da sie durch Schlamm und Geröll verstopft waren. Daher konnten sie das Wasser mit dem eingespülten Schlamm nicht mehr in den örtlichen Kanal befördern.
Das THW nahm drei Pumpen mit einer Nennleistung von insgesamt 6.500 Liter pro Minute in Betrieb, um das Trübwasser abzupumpen. Leider konnte die Pumpleistung nicht aufrecht gehalten werden, da die Förderstrecke für ein Medium mit sehr viel Schlamm im Becken zu lang wurde.
Nach Absprache mit dem Bauamt und der Feuerwehr wurde eine größere Schlauchleitung (Querschnitt 100 mm) über die Jagst-Brücke gelegt, um das Schlamm-/Wassergemisch in den Kanal zu leiten. Um dies zu bewältigen, wurde mittig der Förderstrecke eine weitere Pumpe eingebaut, um die Förderleistung konstant zu halten. So konnte das gefüllte Becken (rund 28 Meter im Durchmesser) weitgehendst abgepumpt werden.
Erst nach dem der Wasserpegel um ein vielfaches gesenkt worden war, konnte man erkennen, dass das Becken mit rund 50 cm Schlamm und Geröll befüllt war. Da es für uns keine weitere Möglichkeit gab, den festen Schlamm mittels Pumpe aus dem Becken zu bekommen und die festeingebauten Pumpen immer noch nicht funktionierten, wurden die Pumparbeiten abgebrochen. Anschließend wurde der zulaufende Kanal durch die Stadt verschlossen, damit kein weiteres Wasser mehr in das Becken gelangen konnte.
Die Netzersatzanlage des THW Widdern (NEA) wurde nicht benötigt. Jedoch kamen die Messgeräte der Einheit zum Einsatz, um die Elektro-Installation der Anlage vor der Inbetriebnahme unserer Pumpen zu prüfen. Die Stromentnahme erfolgte über das örtliche Netz. Die Vorschriften des THW lassen ein Einstecken von Verbrauchern in ein vorhandenes fremdes Netz erst dann zu, wenn dieses durch eine Elektrofachkraft freigegeben ist. In der Regel baut das THW seine eigene Einsatzstellenstromversorgung auf, um Fehlerströme und Gefahren von schadhaften elektrischen Anlagen auszuschließen.
Nach dem die Einsatzbereitschaft in der Unterkunft wieder hergestellt war, wurde um ca. 19:00 Uhr Einsatzende gemeldet.
Im Einsatz waren: GKW 2 mit Anhänger für die Pumpen, GKW 1 mit Anhänger und Teleskoplader, 1417 mit NEA.
Stärke: 1 / 3 / 14 = 18
Feuerwehr Neudenau: KdoW
Feuerwehr Neudenau Abteilung Siglingen: StLF 10/6
Bauamt Neudenau, Fa. Lebküchner mit Saugwagen